Irmscher und Baccara

Deutsche Präzision im französischen Spitzenmodell

Der Renault Safrane sollte schon in der Konzeptionsphase mit seinen Qualitäten der deutschen Konkurrenz Paroli bieten. Dazu wurde auch das Know-how von Irmscher genutzt.

Auch die Lederausstattung des Safrane Initiale wurde im Irmscher-Werk montiert.

Fotos: Renault & Irmscher

Schon kurz nach der Markteinführung des Renault Safrane im Jahr 1992 wurde eine Topversion, der Baccara, angekündigt. Dieser sollte in die Fußstapfen des Renault 25 Baccara treten. Renault wollte seine neue Limousine mit solider deutscher Qualität ausstatten. Und die konnte Irmscher bieten. Das führte zu einer scheinbar komplizierten Montage des neuen Baccara.

In Sandouville baute Renault einen Safrane 3.0 V6 RXE mit Automatikgetriebe, der dann nach Remshalden bei Stuttgart transportiert wurde. Die Kapazität von Irmscher erlaubte den Umbau von 10 bis 15 Safrane pro Tag, eine Arbeit, die größtenteils von Hand ausgeführt wurde. Das deutsche Unternehmen verfügte über das Know-how für hochwertige Fahrzeuge und die damit verbundene Produktqualität.

Safrane 3.0 V6 Baccara.

Innenraum

Ein Team von etwa dreißig Personen war mit dem Umbau beschäftigt, der beim Safrane Baccara vor allem den Innenraum betraf. Sitze und Rückbank, Türverkleidungen, der untere Teil des Armaturenbretts und die Mittelkonsole wurden ausgebaut. Diese Teile wurden dann mit hochwertigem Leder bezogen, einschließlich der Sitzunterkanten und der Abdeckungen für Schalthebel und Handbremse.

Wunderschönes weiches Leder und Wurzelnuss.

Holzleisten

Anschließend wurden die Nähte und die Montage sorgfältig kontrolliert. Dann kamen die Holzleisten: Kunststoff im RXE, Wurzelnuss im Baccara. Die vorhandenen Zierleisten an den Türen und am Armaturenbrett wurden durch dieses edle Material ersetzt, die Mittelkonsole auf und um den Schalthebel und die Klappe für das Audiosystem aufwendig mit Holz verkleidet. Alle diese Verkleidungen in einem Auto stammen aus dem gleichen Stück Holz und passen daher perfekt zusammen.

Nachdem der Innenraum fertig war, ging es ans Äußere: Die Räder und der Kühlergrill wurden gewechselt und der Heckspoiler montiert.

Die verschiedenen Phasen des Innenausbaus eines Renault Safrane RXE zum Baccara. Viel Handarbeit.

Inititale de Paris

Es folgten eine Probefahrt und ein Test auf dem Schwingungsprüfstand, bevor der Safrane Baccara nach einem dreiwöchigen Aufenthalt bei Irmscher zum Auslieferungszentrum in Flins transportiert wurde.

Der Vertrag mit Irmscher bestand bis zum Ende der Safrane-Produktion. So erhielten nicht nur der Baccara, sondern auch alle Initiale Paris-Versionen in Deutschland eine hochwertige Innenausstattung. Nicht zu vergessen natürlich der Safrane Biturbo. Hierfür wurde Irmscher ein Safrane 3.0 V6 RXE Quadra mit Schaltgetriebe zur Verfügung gestellt. Hatte der Kunde eine RXE-Version geordert, wurde im Innenraum nichts verändert. Dafür umso mehr am Exterieur. Der Biturbo erhielt 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und komplett andere Stoßfänger. Auch die Bremsen an der Vorderachse wurden großzügiger dimensioniert, das Auto erhielt eine andere Auspuffanlage und elektronisch gesteuerte, auf die Leistung abgestimmte Stoßdämpfer. Ein ganzer Aufgabenkatalog für Irmscher.

Qualitätskontrolle

Doch damit nicht genug. Schließlich musste der Motor ausgebaut werden, um bei Hartge getunt und mit zwei Turbos ausgestattet zu werden. Nach diesem technischen Eingriff baute Irmscher den Motor wieder ein und führte eine Qualitätskontrolle durch, bevor der Wagen wieder in Flins in Empfang genommen wurde.