Heutzutage würde man von einem Lifestyle-Kombi sprechen, aber Ende 1982 gab es diesen Begriff noch nicht, als Renault eine Kombi-Version des 18 Turbo auf den Markt brachte, der damals sehr leistungsstark war. Ein Trendsetter?
Angesichts der äußerst bescheidenen Produktionszahlen kann der 18 Turbo Break nicht gerade als Erfolg bezeichnet werden. Aber genau das macht dieses Modell zu einem begehrten Sammlerstück.
Als Renault im Juli 1980 den 18 Turbo vorstellte, war nur von einer Limousine die Rede. Der Vierzylindermotor an der Front, der ursprünglich aus dem Renault 16 bekannt war, hatte einen Hubraum von 1.565 cm³. Durch den Einbau eines Garrett T3-Turboladers und eines Luft-Luft-Ladeluftkühlers wurde die Leistung auf für die damalige Zeit respektable 110 PS gesteigert. Ab dem Modelljahr 1983 wurde der Turbodruck von 0,6 auf 0,85 bar erhöht und die Leistung auf 125 PS gesteigert. Das Drehmoment ist mit 181 Nm bei 2.500 U/min immer noch beeindruckend. Der Motor atmet nur durch einen einzigen Solex 32 DIS Vergaser, ist aber bereits mit einer elektronischen Zündung ausgestattet.
Die Vorderräder werden über ein Fünfgang-Schaltgetriebe angetrieben, und weil das Gewicht des 4,48 Meter langen Kombis auf 1.115 kg begrenzt ist, sind die Fahrleistungen extrem sanft: 190 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine Beschleunigung auf 100 in 10,4 Sekunden. Kurzum, es ist ein Auto, mit dem man auch heute noch gut zurechtkommt.
Aber nicht nur Technik, Leistung und Seltenheit sind es, die dieses Auto so besonders machen. Auch die Innenausstattung spricht Bände. Natürlich ist der 18 Turbo Break mit allem ausgestattet, was 1982 als luxuriös galt. Äußerlich fallen sofort die speziellen Leichtmetall-Turboräder auf, ebenso wie die Streifen unter den seitlichen Seitenschutzleisten. Die vorderen Türen sind mit der Turbo-Plakette verziert. Die Leisten und Kunststoffstoßstangen gehören zum ersten Facelift des Renault 18, ebenso wie die schwarzen Türgriffe. Die verchromte Dachreling verleiht dem Wagen zusätzliche Wertigkeit. Zwei Außenspiegel und ein Heckscheibenwischer gehören ebenso zur Serienausstattung wie dunkel getöntes Glas. Die dunkelbraune Metallic-Lackierung macht ihn zu einer ganz besonderen Kreation.
Die Unterschiede im Innenraum setzen sich fort. Dort hat der Turbo das modernere Armaturenbrett des Fuego, bei dem das Kombiinstrument scheinbar lose auf dem Armaturenbrett sitzt. Das lederbezogene Lenkrad stammt ebenfalls aus dem Fuego GTX, ebenso wie der Lederschaltknauf. Der dicke Teppichboden ist auch für das Spitzenmodell der Serie angemessen. Das gleiche Material finden wir an einem wichtigen Teil der Türverkleidungen.
Während die allererste Renault 18 Turbo Limousine noch mit unifarbenen Veloursbezügen ausgestattet ist, finden wir im Modelljahr 1983 des Turbo Break die gleichen gepunkteten Bezüge in verschiedenen Farbtönen wie beim Fuego GTX und dem Renault 30 TX (nur Modelljahr 1981). Die Mittelkonsole beherbergt ganz oben die beiden Bedienelemente für die elektrischen Seitenscheiben (nur vorne) und dazwischen die Turbodruckanzeige, denn die Käufer dieses Modells wollen den Turbo nicht nur spüren, sondern auch sehen, dass das Gerät seinen Job erfüllt. Die Sitze sind im Grunde die gleichen wie bei allen anderen Renault 18, aber die Rückenlehne ist anders gestaltet und sogar vergleichbar mit dem 5 GTL/TS/TX und dem 14 TS. Dadurch ist der Seitenhalt besser, aber die Rückenlehne ist oben viel schmäler, , sodass die Schultern nicht gestützt werden.
Die Heckklappe öffnet sich zu einem Laderaum, der mit demselben hochflorigen Teppichboden ausgelegt ist, der mit einer Rollabdeckung verdeckt werden kann. Das Ladevolumen ist beeindruckend und reicht von 475 bis 1.560 Liter.
Die Karriere des Renault 18 Turbo Break ist sehr kurz. Der Anteil der Turbo-Limousine und des Break an den gesamten Renault-Verkäufen liegt unter 1 Prozent, weshalb Renault im Sommer 1985 beschließt, die Produktion einzustellen. Dies bedeutete, dass der 18 Turbo Break weniger als zweieinhalb Jahre lang hergestellt wurde. Die Seltenheit hat sich durchgesetzt!
Der Renault 18 Turbo Break ist nur kurze Zeit im Lieferprogramm, dennoch wird das Modell zwischendurch einem Facelift unterzogen. Der Unterschied ist nicht allzu groß. Technisch gesehen hat sich nichts geändert. Äußerlich ist die Phase II an dem neuen Kühlergrill mit einer Oberkante in Wagenfarbe zu erkennen. Die vorhandenen Streifen machen einem breiten Turbo-Schriftzug unter dem Stoßfänger Platz, und der Wagen hat völlig andere Leichtmetallfelgen mit Speichen-Design. Das Armaturenbrett des Fuego wird in die gesamte Serie 18 übernommen, aber der Turbo war bereits damit ausgestattet.