1:Renault

Nervasport record!

In den 1930er Jahren war das Aufstellen von Geschwindigkeitsrekorden ein wunderbarer Werbegag für die Automobilhersteller. Renault, Citroën, aber auch Delahaye, Hotchkiss und Mathis lieferten sich auf dem Autodrom von Montlhéry Schlachten.

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Am 3. April 1934 startete ein aerodynamisch geformter Renault Nervasport Monoplace auf der berühmten Rennstrecke. Am Steuer saßen abwechselnd die vier Fahrer Quatresous, Fromentin, Wagner und Bertholon. Das Modell wurde in der Werkstatt 153 entwickelt und gebaut, wo sich auch die spezielle Testabteilung unter der Leitung von August Riolfo befand. In 48 Stunden wurde eine Strecke von 8.037 km zurückgelegt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 168 km/h entsprach. Am 5. April wurden der 48-Stunden-Rekord und mehrere andere Weltrekorde von Renault aufgestellt.

Der Sieg wird werbetechnisch maximal ausgenutzt. Dazu gehört eine umfangreiche Serie von Miniaturen. Diese wurden unter dem neu gegründeten Label "Les Jouets Renault" vermarktet und von der Compagnie Industrielle du Jouet (CIJ) hergestellt. Den Nerva-Montlhéry gibt es in drei Maßstäben: 1:43, 1:20 und 1:10. Das letzte, große Modell gibt es in einer Standardversion und in einer besonders luxuriösen Ausführung. Die Basis ist jedoch identisch. Die Karosserie aus Stahlblech ist 35 cm lang und wird in einem Stück gepresst. Der Wagen hat einen kräftigen Aufziehmechanismus und Gummireifen. Außerdem ist die Vorderachse lenkbar und das Modell ist mit einer haltbaren Lackierung versehen. Details wie die Ränder der Motorhaube, die Auspuffrohre und die Kühlöffnungen werden mit Hilfe von Schablonen angebracht. Auf der Rückseite steht links "Nervasport" und rechts "Renault".


STARTNUMMER
Die aufgerüstete Version erkennt man an der Metallic-Lackierung, der zu öffnenden Tür, dem elektrischen Licht, einer Motorwanne und vor allem an der Anwesenheit eines charmant gekleideten Fahrers. Um ihm ein noch sportlicheres Aussehen zu verleihen, ist die Startnummer 1 angebracht sowie ein schabloniertes Auspuffrohr auf der rechten Seite, die natürlich nicht zum echten Auto passen.
Aber trotzdem ist es ein schönes Modell, robust und schnell dank seines Gewichts von 700 Gramm ohne Batterie. Zu Weihnachten 1935 wurde der Renault in den Galeries Lafayette für 20 Francs angeboten.


Texte & Bilder: Alain le Bars