Der 8. Dezember 2024 war für die Priesterbruderschaft ein ganz besonderes Datum. Nicht nur wird an diesem Tage das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens mit besonderer Freude und Feierlichkeit begangen, der die Bruderschaft in besonderer Weise geweiht ist. An diesem Festtag wurden auch die Reihen der Priesterbruderschaft St. Pius X., gemäß ihren Statuten, durch die Aufnahme neuer Mitglieder gestärkt.
Vierzehn Seminaristen des zweiten Jahres, die im Februar 2024, am Fest Mariä Lichtmess, im Priesterseminar Zaitzkofen ihre Soutane empfangen hatten, legten vor dem geöffneten Tabernakel und ihrem Regens ihre ersten Treueversprechen ab und traten somit formell in die Bruderschaft ein. Zusammen mit ihren Mitbrüdern hatten sie sich mit einer Novene zu Ehren der Unbefleckten sowie durch einen Einkehrtag auf dieses Ereignis vorbereitet. Denn die Zugehörigkeit zur Priesterbruderschaft als einer religiösen Gemeinschaft ist ein wichtiger Schritt für die jungen Seminaristen.
Die Priesterbruderschaft ist nach dem Vorbild der Missionsgesellschaften gegründet worden, aber ohne Gelübde. Die Mitglieder legen jedoch ein Treueversprechen – eine Oblation – ab.
Für die Tonsur und den Eintritt in den Klerikerstand ist diese kirchenrechtlich vorgeschrieben. Seit über einem Jahr haben die Mitbrüder im sogenannten „Spiritualitätsjahr“ sich fleißig durch Studium, Gebet und Betrachtung in die Idee des katholischen Priestertums und des heiligen Messopfers vertieft, sowie in die Gedankenwelt des Gründers der Priesterbruderschaft St. Pius X., Erzbischof Lefebvre, der ebendieses Priestertum und Messopfer bewahren wollte. Somit ist es ihnen natürlich auch ein Herzensanliegen geworden, endlich ganz offiziell in die Priesterbruderschaft einzutreten.
Die vierzehn neuen Mitglieder stammen dieses Jahr aus fünf unterschiedlichen Nationen (Deutschland, Polen, Slowakei, Tschechien und Kroatien). Ihre Versprechen wurden im Rahmen des feierlichen Hochamts von Pater Regens in Vertretung des Generaloberen entgegengenommen. Dadurch versprechen die neuen Mitglieder, mit Gottes Gnadenhilfe Christus immer vollkommener nachfolgen zu wollen und ein Leben im Geiste der evangelischen Räte zu führen: in der Keuschheit, im Geiste der Armut und im geschuldeten Gehorsam gegen die Statuten der Bruderschaft und die kirchlichen Oberen. Auch die Priester und die älteren Seminaristen, die bereits Mitglieder der Priesterbruderschaft sind, erneuerten ihre Treuversprechen in einem Akt der Hingabe.
In seiner Festpredigt stellte Pater Regens den Mitbrüdern das Vorbild der „Apostel der letzten Zeiten“ nach dem hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort vor Augen, die mit Kruzifix und Rosenkranz in den Händen, unter dem Banner und der Führung der unbefleckten Himmelskönigin, in den entscheidenden Kampf gegen den Teufel und seinen Anhang ziehen. Dieser Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen dem Heerlager Mariens und den Mächten der Finsternis, der seit Anfang der Schöpfung auf Erden waltet, tobe gerade in unseren Zeiten mit besonderer Heftigkeit; deshalb bedürfe es besonders heute vieler entschlossener Fürstreiter Christi und seiner gebenedeiten Mutter.
In Ecône im Wallis, haben ebenfalls am Immaculatatag 2024 zwanzig Seminaristen des zweiten Studienjahres ihr erstes Treueversprechen abgelegt. Unter ihnen befinden sich ein Belgier, ein Kanadier, drei Italiener, elf Franzosen, zwei Kenianer und zwei Schweizer.
In seiner Predigt betonte Regens Pater Bernard de Lacoste-Lareymondie die Bedeutung der Treue nach dem Vorbild von Judith und der Jungfrau Maria. Judith triumphierte durch ihren Glauben und ihren Mut über den Feind, so wie Maria seit ihrer unbefleckten Empfängnis über das Böse triumphiert.
Im Jahr 2024 verpflichteten sich im Seminar St. Thomas von Aquin in Dillwyn (Virginia) in den Vereinigten Staaten siebzehn Seminaristen zum ersten Mal.
Weihbischof Bernard Fellay, der im amerikanischen Seminar residiert, nahm im Namen des Generaloberen die Versprechen der Seminaristen entgegen, sowohl derjenigen, die sich zum ersten Mal verpflichteten, als auch aller anderen, die ihre Versprechen erneuern duften.
Die endgültigen Versprechen werden vor der Subdiakonatsweihe abgelegt.