Schon 1971 hatte der Erzbischof den Wohltätern des Seminars von Ecône mitgeteilt: „Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist zwar in erster Linie für die Priester bestimmt, nimmt aber auch Brüder und vielleicht bald Schwestern auf, deren Aufgabe es sein wird, den Priestern bei ihrem priesterlichen Dienst zu helfen und selbst ein geistliches Leben im Sinne des heiligen Messopfers unseres Herrn zu führen.“
Zur Zeit zählt die Kongregation insgesamt 248 Mitglieder, einschließlich Novizinnen und Postulantinnen. 207 davon sind Profess-Schwestern aus 21 Ländern. Es gibt 38 schweizerische und 14 deutsche Schwestern.
Auf der ganzen Welt hat die Kongregation jetzt 30 Konvente. In Deutschland gibt es eine Schwesterngemeinschaft im Noviziatskloster in Göffingen und eine in Weihungszell. In der Schweiz gibt es Niederlassungen in Wil, Oberriet, Genf und Ecône. In Frankreich sind es mit dem Mutterhaus Saint-Michel-en-Brenne zwölf Häuser, in den USA vier, in Argentinien drei und in Italien, Belgien, Afrika, der Dominikanischen Republik und Australien gibt es je ein Haus, in welchem die Schwestern der Bruderschaft zur größeren Ehre Gottes tätig sind. Insgesamt gibt es vier Konvente, die als Noviziate dienen: Ruffec-le-Chateau im französischen Poitou, Göffingen im Schwabenland, Browerville in US-Bundesstaat Minnesota und La Reja in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.
Die Schwestern sind nach dem Willen ihres Stifters dazu bestimmt, „intensiv mit dem auf unseren Altären erneuerten und fortgesetzten Opfer des Herrn zu leben, das im allerheiligsten Altarsakrament immer gegenwärtige Opferlamm zu verehren und durch die Unterstützung des Apostolats der Priester in den verschiedensten Bereichen die Seelen zu eben dieser Verehrung hinzuführen.“
Der Erzbischof schrieb im Gründungsjahr der Kongregation: „Die Ordensschwestern sollen Helferinnen der Priester sein in allen Werken, um die man die Priesterbruderschaft bittet. Wie die Mutter Jesu durch ihr Mitleiden teilnahm am priesterlichen Werk Jesu, als er am Kreuze starb, um die Seelen zu retten, so sollen auch die Schwestern der Bruderschaft St. Pius X. eine besondere Verehrung zum heiligen Messopfer und zum eucharistischen Opferlamm haben und sich mit Maria, der Miterlöserin, vereinigen.“
Die Schwesten führen halb ein kontemplatives, halb ein halb aktives Leben. Das äußert sich z.B. neben dem hl. Offizium in zwei Gebetszeiten täglich für die Heiligung der Priester, und in apostolischen Tätigkeiten, z.B. Schulunterricht, dem (sehr empfehlenswerten) Fern-Katechismus für Kinder, Haus- und Sakristeiarbeiten und die Betreuung von Jugendlagern.
Die Schwestern haben als Patronin Unsere liebe Frau von den sieben Schmerzen. Deshalb wird der liturgische Festtag am 15. September in der Priesterbruderschaft wie ein Fest 1. Klasse begangen.
Der Sonntag Quasimodo (Weißer Sonntag) wurde von Erzbischof Marcel Lefebvre als Tag der Einkleidungen und Gelübde vorgesehen.