Im Jahr 2019 konnte die Priesterbruderschaft in der Stadt Zuckmantel (Zlaté Hory) im tschechischen Schlesien ein Haus zu erwerben. Dieses dient als Exerzitienhaus, und im Sommer werden hier vier Kinderlager veranstaltet.
Am vierten Wochenende im September fand hier schon zum zweiten Mal die Wallfahrt der Familien statt, womit auch die geistliche Familie der Tradition gemeint ist. Diese Wallfahrt war aber in diesem Jahr mit einem besonderen Ereignis verknüpft. Am Freitag reiste in Zuckmantel S. E. Mgr. Fellay an, begleitet vom Distriktoberen Pater Frey, um am kommenden Tag die neuerrichtete Kapelle der hl. Hedwig zu segnen und den Altar zu konsekrieren. In einer kleinen Seitenkapelle wurde auch ein zweiter Altar zu Ehren der schmerzhaften Mutter sub titulo de Compassione, Patronin der Schwestern der Bruderschaft, konsekriert.
Am Freitagabend fand die Zeremonie der Versiegelung der Reliquien statt, der zahlreiche Gläubigen beiwohnten. Am Samstag hat dann Mgr. Fellay die beeindruckende Zeremonie der Segnung der Kapelle und die Konsekration der Altäre vorgenommen. Mehr als 120 Gläubige waren anwesend, darunter viele kinderreiche Familien. Am Nachmittag haben die Kinder im Garten ein Theaterstück über die hl. Hedwig ausgeführt, das sie während der Sommerlager eingeübt haben. Darauf folgte ein gemütliches Beisammensein beim Lagerfeuer. Dank der Hilfsbereitschaft einiger sprachkundiger Gläubigen konnten sich auch die Gläubigen mit dem Bischof unterhalten.
Am darauffolgenden Sonntag pilgerte man nach der Nachprimiz von Pater Kajer zum ca. 6 km entfernten Wallfahrtsort Maria Hilf, wo die Muttergottes besonders als Beschützerin des empfangenen und gebärenden Lebens verehrt und angerufen wird. Zur Freude der Teilnehmer führte die Prozession der Bischof selbst an. Nach einiger Zeit musste man ihn aber bitten, ein bisschen langsamer zu gehen, da er als gebürtiger Walliser ein solches Tempo gewählt hat, dass selbst die jüngeren Pilger Mühe hatten mitzuhalten. Auf dem Weg betete man den Kreuzweg, welche Pater Kajer vorgebetet hat.
In der Wahlfahrtskirche durften wir den Rosenkranz beten und die sog. Bayerische Litanei singen. Dann hielt Mgr. Fellay eine Wallfahrtsansprache, in der er besonders die Wichtigkeit des Vertrauens auf die Hilfe der Muttergottes betonte. Die Kirchengeschichte ist eigentlich voll von Krisen, die aber oft durch die Hilfe der Muttergottes gelöst wurden. Anstelle von übertriebenen Sorgen sollen wir also Vertrauen haben und die Hilfe bei der Muttergottes suchen. Sie ist die mächtige Frau, die helfen kann und hilft, wenn wir darum bitten. Zum Schluss gab Seine Exzellenz allen Anwesenden das Schlusssegen.