Einkleidung, Tonsur und Niedere Weihen 2022 in Zaitzkofen

Ein Bericht

Der unbestrittene Höhepunkt im Seminar sind natürlich im Sommer die Priesterweihen, doch auch das Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar und der darauffolgende Tag sind große Gnadentage für die Seminaristen, die es in viel größerer Zahl betrifft; allerdings verkleinert sich die Ziffer wie in einer Pyramide, je höher die Weihe ist: neun Einkleidungen, acht Tonsuren, vier Niedere Weihen zu Ostiariern und Lektoren, zwei Niedere Weihen zu Exorzisten und Akolythen.

Priesterseminar Herz Jesu, Zaitzkofen

Priesterseminar Herz Jesu, Zaitzkofen

Die herrlichen Zeremonien werden von Bischof Alfonso de Galarreta gehalten, der die Weihen spendet und glücklich ist zu sehen, wie die Kandidaten die Stufen des Altares schrittweise emporschreiten.


Was für eine Freude, wenn die Studenten zum ersten Mal mit der Soutane erscheinen! Diese so recht bedeutende Veränderung ruft vor allem bei den Angehörigen große Rührung hervor. Herr Pater Hannes Regele, der die vorbereitenden Einkehrtage predigte, sprach von der Würde des geistlichen Kleides, deren man sich immer bewusst sein solle, denn es sei einerseits eine „Amtstracht“, andererseits falle man heute als exotisches Exemplar natürlich besonders auf. Aber welche Ehre ist es doch, sie tragen zu dürfen! Und nicht nur die neu Eingekleideten, auch die Mitbrüder freuen sich mit ihnen. Und wenn man noch immer zwei Paar Hosenbeine im Seminar sieht, so heißt das nicht, dass der Stoff ausgegangen ist, sondern es handelt sich bei den beiden um Brüderpostulanten, die noch bis September auf die Ordenstracht warten müssen.

Eigentlich noch wichtiger, doch weniger augenfällig, ist die Tonsur, welche die Kandidaten in den Klerikerstand erhebt und sie damit noch mehr von der Welt trennt. Die Anwärter haben sich nun schon eineinhalb Jahre im geistlichen Leben geübt und werden nun zu gottgeweihten Personen, ähnlich einer Sache, die durch die Weihe dem ­profanen Gebrauch entzogen wird.

Mit den Niederen Weihen, von denen jeweils zwei zusammen gespendet werden, steigen die Seminaristen des dritten und vierten Jahres die ersten Stufen Richtung Altar hinauf und erhalten jeweils einen gewissen, immer größer werdenden Anteil am Priestertum. Es ist nicht nur eine schöne Feierstunde für die Alumnen, sondern eine Hinführung zum ersehnten Ziel, und sie werden sich der Gnade stets mehr bewusst, was es heißt, von Gott berufen zu sein, mithelfen zu dürfen, dass „Sein Reich komme“.  

Seminar Hl. Thomas von Aquin, Dillwyn

Seminar Hl. Thomas von Aquin, Dillwyn

Am 2. Februar 2022 fand die Zeremonie der Einkleidung und der Tonsur im US-amerikanischen Seminar Hl. Thomas von Aquin durch Weih­bischof Bernard Fellay statt.


Das neugebaute Seminar liegt in Dillwyn im US-Bundesstaat Virginia. Rektor ist Pater Yves le Roux.


Der Prälat segnete die Soutanen von 23 Seminaristen – 20 Amerikanern, einem Nigerianer, einem Singapurer und einem Chinesen.


Im Anschluss nahm der Bischof acht Seminaristen – sechs Amerikaner, einen Iren und einen Australier – durch das symbolische Abschneiden von Haaren in den Klerikerstand auf.


Obwohl der Weg zum Priestertum für diese jungen Leviten noch weit ist, sind sie keine Laien mehr. Beten wir für die Beharrlichkeit der ­Seminaristen!


Seminar Hl. Pfarrer von Ars, Flavigny

Seminar Hl. Pfarrer von Ars, Flavigny

Das Seminar Hl. Pfarrer von Ars liegt im burgundischen Flavigny-sur-Ozerain, einem der schönsten Dörfer Frankreichs. Rektor des Seminars ist Pater Guillaume Gaud.


Im „Spiritualitätsjahr“ befinden sich ein Schweizer, ein Luxemburger, ein Kenianer, zwei Italiener und sechs Franzosen.


In seiner Predigt erinnerte der Weihbischof an den notwendigen Kampfgeist, den man haben muss, um der Berufung zum Priestertum treu zu bleiben, besonders in der heutigen Zeit, in der die Wahrheit vom modernen Geist immer heftiger angegriffen wird.