Neubau des ­Priorates
St. ­Theresia von Avila in Hamburg

Interview mit Pater Franz Amberger

In Hamburg-Alsterdorf unterhält die Priesterbruderschaft seit 1984 eine Niederlassung, die unter das Patronat der hl. Theresia von Avila (1515–1582) gestellt wurde.


2021 sollte der Bau eines neuen Prioratsgebäudes mit ­einem Gemeindesaal begonnen werden. Hier ein Interview mit Pater Franz Amberger.

MB: Pater Amberger, Sie sind der Distriktökonom. Zu Ihren Aufgaben gehört daher auch der Neubau des Priorates in Hamburg. Wie ist der Zwischenstand ein Jahr nach Bekanntgabe der Planungen?


Pater Franz Amberger: Wer ein gutes Beispiel sucht für das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“, der wird bei unserem Neubau in Hamburg fündig.


Ich kann mich noch ganz gut an die ersten Gedanken zu diesem Projekt erinnern, die aus der Gemeinde selber kamen. Das war im Jahre 2016. Es folgten die Planung und der Bauantrag bei der Stadt. Dass bei den Behörden die Mühlen nicht immer schnell mahlen, das ist ja bekannt. Dass sie aber so lange brauchen, das kann fachlich nicht mehr erklärt werden. Da traten regelmäßig Probleme auf, deren Behandlung endlos Zeit benötigten und so die Baufreigabe in die Länge zogen. Der letzte Schabernack aus dieser langen Reihe war eine Mülltonne, die im Plan unter einem Baum Platz fand, was ganz offensichtlich nicht erlaubt ist. Für den Baum gab es aber bereits eine Freigabe zum Fällen. Dies reichte aber nicht aus, er musste für die Freigabe des Plans erst noch gefällt werden. Dann aber erhielten wir die lang ersehnte Baugenehmigung.

MB: Es scheint manchmal, nicht nur die römische Kurie, sondern auch deutsche Baubehörden denken in Jahrhunderten.


Pater Franz Amberger [lacht]: Leider war damit der Hürdenlauf noch nicht zu Ende. Denn mit dem Beginn der Ausführungsplanung traf uns Corona mit voller Wucht. Aufgrund der Auswirkungen von Corona, die damals in ihrem Umfang kaum abzuschätzen waren, stellte sich die Frage, ob wir an dieser Stelle nicht besser pausieren sollten. Wir entschieden uns aber dafür, wenigstens die Ausführungsplanung fertigzustellen und dann zu entscheiden, ob wir den Bau beginnen sollten. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fahrt mit unserem Bruder Marcus zu unserem Architektenbüro in Hamburg. Trotz schönen Wetters waren die Autobahnen leer – kaum Autos und erst recht kaum LKWs. An den Raststätten war das Essen und die Auswahl knapp; man musste lange warten, bis man etwas bekam. Alles in allem eine Situation, die wir so nicht kannten und die sehr zum Nachdenken anregt.


MB: Zum Ende der Ausführungsplanung war aber Corona immer noch nicht überstanden. 


Pater Franz Amberger: Erschwerend kam noch hinzu, dass Holz, Dämmstoffe und andere Baumaterialien knapp wurden und im Preis rasch stiegen. Man musste also damit rechnen, dass der begonnene Bau mehrfach ins Stocken gerät. Auch hier stellte sich wieder die Frage: Pausieren oder weitermachen? Nun aber mit sehr viel schwerwiegenderen Folgen. Wir befanden uns sozusagen am Punkt ohne Wiederkehr. Sollte der Bau längere Zeit ins Stocken kommen, wäre der priesterliche Dienst vor Ort erheblich eingeschränkt. Da ist guter Rat teuer. Pater Matthias Roling, unser Hamburger Seelsorger, versicherte, dass dieses Projekt unter dem Patronat des heiligen Josef läuft und die Gemeinde regelmäßig um ein gutes Gelingen betet. Im Vertrauen auf die Vorsehung fällten wir die Entscheidung, weiterzumachen. Nun galt es anzupacken!

MB: War die Hamburger Gemeinde in den letzten Monaten nicht stark gefordert.


Pater Franz Amberger: Sie musste in Hamburg eine Zelebrationsmöglichkeit für die hl. Liturgie für die ganze Zeit der Bautätigkeit finden. Nach langer Suche gewährte uns ein Hotel die nötigen Not-Räumlichkeiten. Außerdem musste die Gemeinde in einer Großaktion alle brauchbaren Dinge aus dem alten Gebäude entfernen und in der Kapelle zwischenlagern. Auch Pater Wodsack, unser „Hamburger Urgestein“, musste in ein Haus umziehen, das wir für die Dauer der Bautätigkeiten angemietet haben.


Es muss hier erwähnt werden: Im Herbst war Pater Klaus Wodsack, der 2019 seinen 80. Geburtstag feiern durfte, schwer erkrankt. Er befindet sich jetzt auf dem Weg der Besserung.

MB: Gott sei Dank! Wie ging es ­weiter nach dem „Einlagern“?


Pater Franz Amberger: Das Abbruchunternehmen begann am 21. Mai 2021 mit seinen Arbeiten. Schweres Gerät kam hier zum Einsatz, um die alten Mauern niederzureißen. Auch wenn das alte Haus seinen Reiz hatte – es hätte sich nicht mehr instand stellen lassen. Das neue Gebäude wird mit seiner würdigen Fassade einen sakralen Eindruck vermitteln: Hinter ihr erhalten wir hier einen modernen Funktionsbau – für die Gemeinde sicher ein großer Gewinn.


Nach dem Abbruch wurde das Gelände sehr aufwendig vorbereitet für die Bodenplatte des neuen Gebäudes. Auch sorgte das Bauamt dafür, dass wir nicht zu schnell vorankamen.


Seither geht es aber trotz Handwerkermangel und Materialknappheit zügig voran. Wie ist das möglich? Man hat nicht immer nur Pech, sondern auch mal Glück. Ein solcher Glücksfall ist unser Architekt, Herr Schulz-Mons, der es versteht, durch seine Verbindungen immer rechtzeitig Firmen zu finden und zu vernünftigen Preisen zu verpflichten. Wenn die Arbeiten weiterhin so vorangehen, werden wir noch vor dem Winter den Rohbau fertigstellen und, so Gott will, im nächsten Sommer die Einweihung dieses Hauses feiern können.


Beten wir weiterhin zum hl. Josef, dass er für die Gültigkeit unseres Sprichworts sorgen wird: „Was lange währt, wird endlich gut“.


MB: Sollte der hl. Josef die Herzen rühren für ein Gotteshaus in der norddeutschen Diaspora, wohin kann man spenden?


Pater Franz Amberger: Ich darf sagen, dass ich ganz gerührt bin von den Spenden für dieses neue Haus und die Heimat für die überlieferte Messe im Norden. Bitte unterstützen Sie den Distrikt und die Hamburger Gemeinde weiter. Möge Gott allen Wohltätern das gute Werk vergelten. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Distriktsitz in Stuttgart.

Das Spendenkonto ist:


IBAN: DE93 6009 0100 0415 5920 03
BIC: VOBADESSXXX


Bitte folgenden Zweck bei der Spende mit angeben:

213010 Neubau Hamburg


Nochmals: Vergelt’s Gott für Ihre Unterstützung!