„Du sagst es: Ich bin ein König“ – Drittordenstreffen in Porta Caeli 2021

Vom 24. bis zum 26. September 2021 fand das alljährliche Drittordenstreffen in Porta Caeli statt.

Vom 24. bis zum 26. September 2021 fand ein Drittordenstreffen im Exerzitienhaus Porta Caeli statt. Der Schwarzwald präsentierte sich den teilnehmenden Tertiaren von seiner besten Seite und verwöhnte die Teilnehmer des Treffens mit herrlichem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen. Deo gratias!

Um für das Treffen den Segen Gottes herabzurufen, wurde zu Beginn eine heilige Messe vom Präses des Dritten Ordens, Pater Peter Kasteleiner, zelebriert. Anschließend gab es die Gelegenheit, sich kennenzulernen oder die schon bestehenden Kontakte zwischen den Mitgliedern neu aufzufrischen und zu vertiefen, freilich unter Beachtung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen.


Die beiden Tage wurden vom gemeinsam rezitierten Breviergebet eingerahmt. Im Mittelpunkt stand die heiligen Messe.Von den Morgen­stunden bis zum Mittagesgebet wurde ein allgemeines Schweigen eingehalten, um besser in eine Stimmung des Gebetes zu gelangen und damit sich das über den Tag Gehörte in der Stille angemessen geistlich „verarbeiten“ ließ.


Die Vorträge von Pater Kasteleiner hatten ein Thema zum Inhalt, das den Kern der Spiritualität Erzbischof Lefebvres ausmachte: Das Königtum Jesu Christi. Alle Vorträge wurden inhaltlich dem Buch „Das geistliche Leben“ entlehnt. Dieses Werk beinhaltet eine Sammlung von mündlich vorgetragenen oder schriftlich aufgezeichneten Gedanken von Erzbischof Marcel Lefebvre und ist jedem Katholiken (oder solchen, die es werden wollen) zur Lektüre wärmstens empfohlen.


Im Folgenden entwickelte Pater Kasteleiner den Tertiaren die Begründung für das Königtum Christi.


Dieses wurde schon im Alten Testament vorausgesagt und in den Evangelien bestätigt, vollendet durch das Selbstbekenntnis Jesu gegenüber Pilatus: „Du sagst es: Ich bin ein König“ (Joh 18,37).


Unser Herr Jesus Christus ist schon – naturgemäß – als Gottes Wort und Schöpfer aller Dinge König über alle Menschen. Darüber hinaus ist er auch als menschgewordener Erlöser der Menschheit König derselben. „Wenn ich über der Erde (am Kreuze) erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen“ (Joh 12, 32).

Jesus ist Mittelpunkt der gesamten Menschheitsgeschichte und König über alle geschaffenen Dinge, ja über das gesamte sichtbare und unsichtbare Universum. Nur, wie gehen die Menschen in Kirche und Welt damit um? Wie steht es um die Anerkennung dieses Königtums Christi über die Gesellschaften und jede einzelne Seele?

„Sie haben Ihn entthront“, lautet der Titel eines Buches Erzbischof Lefebvres. Wer ist damit zuvörderst gemeint? Die Welt, die sich der Lehre Christi und seiner Kirche schon seit jeher um des uneingeschränkten Genusses der irdischen Dinge willen verschlossen hat?


Nein, viel schlimmer: Es waren die Männer der Kirche, die sich im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil (und auch schon davor) in emotional geprägten Schwärmereien erging, anstatt die gesunde katholische Lehre laut und unverfälscht zu verkünden. Diese haben – Gott sei es geklagt – den Christ­könig zuerst entthront!

Wenn die „Stadt auf dem Berge“, die katholische Kirche, nun aber ihr Licht nicht mehr in die Welt hinausstrahlt, wie können wir dann erwarten, dass die weltlichen Regierungen und Gesellschaften der gesunden katholischen Lehre weiterhin anhangen? Wenn ein Blinder den anderen Blinden führt, fallen beide in die Grube …

Eine Gesundung von Kirche und Welt ist deshalb nur dann möglich, wenn sich die Menschen, die Gesellschaften, auf den Knien betend und büßend, demütig unter das milde Joch ihres Königs Jesus Christus beugen und dessen Herrschaft feierlich anerkennen. Ohne diese Umkehr ist alles Mühen vergebens! An Gottes Segen ist alles gelegen …


Dieses Königtum muss in diesen gottlosen Zeiten von allen glaubenstreuen Menschen – nicht nur von den Priestern, sondern auch von den Laien! – beständig verkündet werden. Hierfür bedarf es nicht der vielen Worte, sondern vor allem ­einer vorbildlichen Lebensführung!


Wir können nicht zwei Herren ­dienen. „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht“ (1 Joh 2,15).


Für eine zusätzliche Beichtgelegenheit stand dankenswerterweise auch der Leiter des Exerzitienwerkes, Pater Robert Schmitt, zur ­Verfügung, welcher mit seiner Anwesenheit die Gemeinschaft an allen drei Tagen bereicherte.


Mit einer Sakramentsandacht dankte die Gemeinschaft dem lieben Gott am Ende des Treffens für die verflossenen Tage der Gnade.